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Kroatien-Rundreise 2011

Schon seit einiger Zeit wollte ich einen Blog-Eintrag über meine letztjährigen Kroatien-Ferien schreiben, doch leider kam ich bisher nicht dazu… ja, die guten, alten Prioritäten 🙂 Wie auch immer hier nun der Reise-/Ferien-Bericht.

Vielleicht vorneweg: Warum Kroatien? Wurde uns von Freunden und Verwandten empfohlen. Es sei ähnlich wie in Italien, jedoch mit besserer Infrastruktur und die Menschen seien noch etwas netter als in Italien. Das wollten wir natürlich überprüfen 🙂

Nachfolgend eine Übersicht unserer Reiseroute. Start in der Schweiz in Richtung Poreč (A), danach via Plitvicer Seen nach Dubrovnik und via Inseln und der Küste entlang wieder hinauf zum letzten Stop in Krk (O).

Kroatien-Rundreise 2011
Kroatien-Rundreise 2011: Übersicht der Reiseroute

Los ging es Anfangs September 2011. Meine Freundin und ich fuhren mit unserem eigenen Auto durch den Gotthard, via Mailand, Vendig, Slovenien nach Koratien. Wie bereits erwähnt, war der erste grössere Stop und auch die erste Übernachtung war in Poreč, in Istrien (A). Istrien ist dieser Dreieckige Zipfel am Meer, ganz im Nordwesten von Kroatien. Die gesamte Gegend, eigentlich bis herunter nach Dubrovnik (der Küste entlang) ist italienisch angehaucht, da früher diese Gebiete zur Republik Vendig gehörten, auch verstehen noch viele Menschen dort italienisch. Als Tourist hat man aber auch mit englisch keine grösseren Schwierigkeiten, ein paar Brocken kroatisch werden aber sich gerne gehört.

Nach Poreč fuhren wir via Funtana (kurzer Zwischenhalt) weiter nach Rovinj (B), wo wir zwar nicht übernachteten aber eine längere Pause machten, um uns den Küstenort anzuschauen. Der Ort ist wunderschön gelegen und die Altstadt wird komplett vom Meer umschlossen. Die Besichtigung kann ich sehr empfehlen. Nach Rovinj fuhren wir dem Limski-Kanal (dort gibt es Austernzuchten) entlang in Richtung Pula. Kurz vor dem Limski-Kanal gibt es noch jede Menge fahrende Händler am Strassenrand, welche einem Honig, Käse oder Schnaps (Grappa) verkaufen.

In Pula (C) angekommen gingen wir als erstes gleich mal das Amphitheater besichtigen, eines der grössten in Europa und zum Glück auch noch einigermassen gut erhalten. Am Abend gings dann in die Altstadt von Pula, dem touristischen Zentrum. Dort gibt es einige interessante alte Architektur und den Sergierbogen zu besichtigen. Essen kann man in Pula, wie in allen Orten in denen wir waren gut. Wer Pizza, Spanferkel oder Meeresfrüchte mag, der findet sicher immer etwas zu essen.

Nach Pula fuhren wir mit dem Auto weiter nach Premantura (D) am südlichen Zipfel von Istrien. Von dort brachte uns ein kroatischer Seebär in seinem kleinen Motorfischer-Boot nach Porer (X0), eine kleine Insel mit Leuchtturm, ca. 1.5 Kilometer vom Festland entfernt. Die Überfahrt dauerte ca. eine Stunde, welche der Kapitän uns mit einigen Gläsern selbstgemachtem kroatischen Wein verkürzte… Der Leuchtturm hat zwei 4er-Apartments, wovon eines von uns für zwei Nächte gemietet wurde. Das zweite Apartment war erst ab dem zweiten Tag von anderen Touristen belegt, so dass wir die Insel die meisten Zeit in Ruhe für uns hatten. Ein Leuchtturmwärter mit seiner Frau war zwar ebenfalls noch vor Ort, doch von dem hat man eigentlich kaum etwas mitbekommen. Da man auf dem Leuchtturm seine Ruhe hat, konnte man mal richtig schön abschalten und in Ruhe Faulenzen und ein Buch lesen. Zwei betonierte Anlagestellen dienten uns als Ausgangspunkt für einige Runden Schwimmen und Schnorcheln. Da in Kroatien praktisch alle Strände Stein-/Kiesstrände sind, ist das Wasser sehr klar. Da es sehr viele Seeigel hat, sollte man nur mit guten Badeschuhen ins Wasser gehen. Um den Leuchtturm herum, war auch eine Regelrechte Seeigel-Kolonie, aber mit ein bisschen aufpassen passiert nichts.

Die Rückreise vom Leuchtturm gestaltete sich etwas schwierig, da der Kapitän es mit der Pünktlichkeit nicht so genau nahm und Bequemerweise zuerst gleich die nächsten Touristen abwartete um sie auf die Insel zu bringen. So mussten wir fast zwei Stunden warten, was nicht gerade sehr lustig war, wollten wir doch an diesem Tag noch einiges an Kilometer zurücklegen.

Wieder auf dem Festland angekommen fuhren wir nach Rijeka (E), um während eines kurzen Zwischenhaltes etwas zu essen und das Stadtzentrum zu besichtigen. Das Zentrum ist schön und wenn man Einkaufen möchte, findet man eine grosse Fussgängerzone mit vielen Läden, vor allem Kleidungsläden. Am selben Tag fuhren wir dann gleich weiter in Richtung Nationalpark Plitvicer Seen (F). Auf dem Weg dorthin muss man irgendwann von der Autobahn, welche im Übrigens überall sehr gut ausgebaut ist, herunter und fährt auf Überlandstrassen durch Städtchen und Dörfer weiter. An vielen Häusern sind noch die Spuren des Krieges sichtbar (Einschusslöcher) und es gibt viele leerstehende und verfallene Häuser. Zuerst hatten wir etwas Mühe unseren Camping-Platz zu finden, wo wir zelten wollten, da dieser im Navigationsgerät nicht auffindbar war, aber nach einigen Extrafahren über die Strasse, welche durch den Nationalpark führt lokalisierten wir den Camping-Platz einige Kilometer vor dem Eingang des Parks in Korana, respektive beim Fluss Korana.

Das Zelt konnte relativ schnell aufgebaut werden und danach ging es ab zum Einkaufen in den nächstgelegen Ort, damit wir etwas auf dem Gasbrenner kochen und anschliessen verzehren konnten.

Am nächsten Morgen gingen wir dann in den Nationalpark. Dieser ist sehr eindrücklich, schön und empfehlenswert. Dies wissen leider auch die anderen gefühlten 100’000 Touristen, so steht man sich im Park teilweise fast gegenseitig auf die Füsse, da alle auf den selben schmalen Trampelfaden rund um die einzelnen Seen herumspazieren muss. Trotzdem ist das nicht sehr tragisch und man kann die wunderschön blau- und türkis-schimmernden Seen und die vielen Wasserfälle bestaunen.

Nach einer weiteren Übernachtung im Zelt ging es am nächsten Morgen in der Früh weiter nach Dubrovnik (G). Eine sehr lange Strecke, aber auf den guten Autobahnen lässt diese sich in vernünftiger Zeit bewältigen. Kurzzeitig mussten wir einige Kilometer vor Dubrovnik noch durch Bosnien fahren, da Dubrovnik eine Exklave bildet und nur auf dem Seeweg, über Fähren, direkt mit dem restlichen Kroatien verbunden ist. In Dubrovnik hatten wir leider nicht wie an allen anderen Orten vorzeitig ein Hotel reserviert und hatten grosse Mühe noch ein Zimmer für zwei Nächte zu finden. Die meisten Hotels waren ausgebucht oder verlangten horrende Preise für ihre Zimmer. Nach ca. 2 Stunden suchen fanden wir dann jedoch ein nicht überteuertes Zimmer im sehr schönen Hotel Ivka, welches wie wir später herausfanden auch von unserem Reiseführer empfohlen wurde. Das Hotel hat keinen Strand ist aber trotzdem relativ Zentral gelegen und zu den meisten touristischen Orten ist es nicht all zu weit entfernt. Wenn ihr euch also unnötigen Stress ersparen wollt, dann reserviert in Dubrovnik das Hotel bevor ihr dort ankommt 🙂

Am nächsten Morgen gingen wir in die Old Town, die Altstadt von Dubrovnik, welche ca. 30 Minuten vom Hotel entfernt war. Die Altstadt ist direkt an der Adria gelegen und wird von einer mittelalterlichen Staatmauer umschlossen. Auch hier findet man sich unter tausenden anderen Touristen wieder. Trotzdem ist auch die Altstadt ein Abstecher wert und ist sehr schön anzuschauen. Interessant ist der Runtgang um die Altstadt über die Stadtmauer (kostenpflichtig). Bei 35° Grad kommt man dabei aber ganz schön ins Schwitzen, aber unterwegs gibt es einige Getränkeständer und auch ein Restaurant auf der Mauer, welches kühles, perlendes, erlösendes Bier offeriert. Von der Altstadt aus gingen wir mit einer Passagierfähre zur nahgelegen Insel Lokum. Dort besichtigen wir den botanischen Garten (nicht unbedingt ein Highlight) und wanderten bis zum höchsten Punkt der Insel zu einer Turmruine hinauf, was bei der Hitze auch relativ anstrengend war. Gegen den Abend gingen wir dann an den Felsenstrand von Lokum. In die grossen Felsen wurden Stahlleitern, welche ins Wasser führen befestigt, so dass man gut schwimmen und schnorcheln gehen kann. Auch hier ist das Wasser sehr klar und man kann schön Fische und sogar einige Schwärme mit grösseren Fischen beobachten, wenn man Glück hat.

Nun ging die Reise am nächsten Tag weiter via Auto-Fähre nach Korčula (H). Dort angekommen besichtigen wir die Stadt Korčula selber, welche sich als Geburtsstadt von Marco Polo ausgibt. Überall gibt es zu diesem Thema Souvenier-Läden und sogar ein Musem im angeblichen Geburtshaus von Marco Polo. Da muss wohl jemand den Venzianern mitteilen, dass Marco Polo nicht ein berühmter Sohn ihrer Stadt ist. Nach dem kurzen Zwischenhalt in Korčula fuhren wir mit dem Auto gleich weiter über die Insel nach Vela Luka. Zwischendurch gab es noch eine Abzweigung zu einem Strand, welche uns über einen äusserst abenteuerlichen, engen und teilweise steilen Weg zu einer kleinen Bucht mit Kiesstrand führte. Ganz nett, aber irgendwie den Aufwand mit dem abenteuerlichen Weg nicht unbedingt wert.

Vela Luka (I), welches wir am Abend erreichten war leider nicht gerade eine Perle von Ort. Alles sah etwas heruntergekommen aus und erinnterte mich an alte Hotelbauten aus der sozialistischen DDR, welche schon länger nicht mehr in Stand gehalten wurden. Unser Hotel (Posejdon) war äusserlich auch nicht gerade sehr hübsch aber drinnen sah es renoviert und modern aus. In Vela Luka konnte man nicht viel machen, aber in der Hauptsaison könnte man sicher mit den anderen zehntausend Touristen in den Massentourismus-Hotels und den dafür nicht gerade grossen Stränden viel Spass haben.

Nach einer Nacht im Posejdon ging es dann wieder weiter mit der Auto-Fähre nach Split (J), der zweitgrössten Stadt Kroatiens. Dort quartierten wir uns im Hotel Consul ein, welches eher ein Business Hotel ist. Am Nachmittag ging es in die Altstadt von Split, welche direkt am Meer liegt und teilweise von einer Stadtmauer umgeben ist. Alles recht vergleichbar mit der Altstadt von Dubrovnik oder Rovinj, trotzdem sehr sehenswert. Vom Turm der Kathedrale aus hat man eine schöne Übersicht über die Altstadt und den Rest von Split.

Am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Šibenik (L), machten unterwegs aber noch einen Zwischenhalt in Trogir (K). Trogir ist auch ein kleines Städtchen (zumindest die Altstadt) und liegt malerisch auf einer langezogenen Insel in einem Meeresarm. Sehr schön anzusehen und auch gut geeignet um Zwischendurch etwas zu essen. Trogir blieb aber nicht der einzige Zwischenhalt, auch in Primošten hielten wir kurz an und wanderten durch den extrem malerischen Ort, welcher praktisch komplett vom Meer umschlossen wird und so eine Insel aus Häusern bildet, welche aus der Adria ragt.

Einige Kilometer von Šibenik entfernt lag am Meer unserer nächste Übernachtungsort für zwei Nächte, der Campingplatz Solaris. Da leider der gesamte Boden des Campingplatzes aus sehr hartem Untergrund bestand (steinig, keine Erde), waren wir mit unseren 0815-Zelt-Heringen ganz schön angeschmiert. Ich machte noch eine Odysse durch etliche kroatische Einkaufszentren, doch auch nach über einer Stunde suchen, fand sich kein besserer Hering. Glücklicherweise hatten unsere deutschen Campingplatz-Nachbarn noch einige robustere Heringe vorrätig und konnten dies uns schenken. Besten Dank hier nochmals von mir! Mit den neuen Heringen ging das Befestigen des Zeltes im steinigen Untergrund dann problemlos.

Am darauffolgenden Morgen fuhren wir mit dem Auto nach Murter, wo wir ein Touristenboot für den Kornati Nationalpark suchten und fanden, zum Glück auch ohne Reservation. Die Rundfahrt mit dem Schiff dauerte den ganzen Tag und führte uns durch den wunderschönen National Park (X1), einem Archipel. Die Insel haben kaum Bäume da diese in der Antike abgeholzt wurden. Nur Büsche prägen die Hügelrücken, welche aus dem Wasser ragen, was sehr malerisch aussieht. Unser Schiff machte auf einer Insel einen Zwischenhalt und wir konnten uns die Beine vertreten, in einer Bucht mit weissem Sandstrand baden gehen und die Hügel der Insel erklimmen. Gegen den Abend ging es dann wieder zurück nach Murter und führ uns zurück nach Šibenik.

Wenn ich mich richtig erinnere, ging es gleich am nächsten Tag dann ab in einen weiteren Nationalpark, den Nationalpark Krka (X2). Auch dieser ist von Šibenik aus gut mit dem Auto zu erreichen. Dieser Park wahr wieder sehr wasserfall- und seen-lastig, ist aber auch eine Reise wert. Gute Wege führen einem durch den Park und es ist sogar möglich bei einem grossen Wasserfall im Park zu baden, was die meisten Besucher dann auch machen. Gegen den Abend fuhren wir mit dem Auto weiter an einen anderen Teil des Nationalparks und besichtigten einen breiten Fluss, welcher sich durch ein Tal schlängelt.

Šibenik selber schauten wir nur kurz am Tag der Abreise vom Camplingplatz an. So sahen wir das Stadtzentrum mit dem Schildkrötenbrunnen und eine alte Festung, welche über der Stadt thront.

Nun ging es Richtung Krk. Wiederum eine längere Autofahrt, welche durch ein Zwischenhalt in Zadar aufgelockert wurde. Dort gibt es auch eine Altstadt zu betrachten und einen Kirchturm den man besteigen kann, um einen schönen Überblick über die Stadt zu erhalten. Auch Zadar liegt direkt am Meer und wird von diesem teilweise umschlossen.

Schliesslich erreichten wir gegen Abend unser Hotel in Krk (O) auf der Insel Krk, der neben der Insel Cres grösste Insel der Adria. Die Insel ist durch eine grosse Brücke mit dem Festland verbunden, welche Mautpflichtig ist.

Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Auto nach Baška, einem Ort mit riesigem und schönem Strand am östlichen Ende von Krk. Dort gingen wir allerdings nicht baden, sondern beganen unsere Wanderung, an einem FKK-Campingplatz 😮 vorbei nach Mala Luka, respektive Vela Luka (nicht zu verwechseln mit dem Vela Luka auf Korčula), zwei Buchten. Die Wanderung zog sich etwas länger hin als erwartet und Turnschuhe waren wohl nicht die schlaueste Idee für den sehr steinigen Weg über einige Hügelkuppen – so brauchten wir für ca. 4 Kilometer gute zwei bis drei Stunden. Die Wanderung wurde jedoch belohnt mit einem wunderbaren Blick auf die zuvor genannten zwei Buchten.

Am Strand von Vela Luka badeten wir dann kurz und tranken einige erfischende Getränke in einem kleine Restaurant und fuhren abends mit dem Schnellboot zurück nach Baška, was einiges weniger zeitaufwändig war, als die Wanderung.

Nach einer letzten Nacht auf Krk hiess es dann Abschied nehmen von Kroatien und wir fuhren mit dem Auto zurück in die Schweiz.