Inspiriert durch Barney Stinson, versuche ich das Leben noch etwas würziger zu machen, als es bereits ist und reichere es mit einigen (geistreichen? 😉 ) „Challenges“ an.
Da ich letzten Freitag mit der ganzen Familie nach Österreich für ein paar Tage Urlaub abgefahren bin, dachte ich mir, wäre das eine prima Möglichkeit um mal wieder kräftig Schnitzel zu essen. Während eines normalen Österreich-Urlaubes wird schon häufig Schnitzel gegessen, aber das kann man sicher noch toppen, dachte ich. Warum also nicht jeden Tag mindestens einmal Schnitzel essen? Gesagt, getan – ich habe diese Self-Challenge angenommen. Nachfolgend ein Erfahrungsbericht mit Bewertungsskala der einzelnen Schnitzel. Skala von 1 bis 10, wobei 1 „übel“ und 10 „outstanding“ ist. (Anmerkung: original Wiener Schnitzel ist eigentlich immer vom Kalb, ich habe jedoch auch welche vom Schwein oder sogar vom Huhn genommen).
Erster Tag (Anreise):
Hotel Arlberg in Stuben, Wiener Schnitzel vom Kalb.
Ein leckeres Schnitzel mit guter Fleischqualität und Panier. Als Beilage Bratkartoffeln und eine Heidelbeer-Sauce. Der Schnitzel-Spass wird leider durch zu viel Fett, welches fast den Teller überschwemmt, stark getrübt. Ursache sind hier die Bratkartoffeln, welche wohl etwas zu kräftig in die Butter geschmissen wurden. Eine Gemüse- oder Salatgarnitur suchte man auf dem Teller leider vergebens.
Am Schluss reicht es noch für eine 5.
Zweiter Tag:
Dortwirt Pertisau in… richtig, Pertisau, Wiener Schnitzel vom Schwein.
Am ersten richtigen Ferientag gingen wir wegen besch… äh.. schlechtem Wetter nicht weit weg und verbrachten den Tag im Dorf Pertisau. Bei einem früheren Urlaub, waren wir bereits beim Dorfwirt eingekehrt und hatten gute Erfahrungen gemacht, also beschlossen wir, erneut dort einzukehren.
Das Schnitzel machte optisch und auch geschmacklich einen sehr guten Eindruck. Die Pommes waren gut, aber nichts besonderes. Diesmal gab es eine kleine Salatgarnitur, welche aber durchaus hätte etwas grösser Ausfallen dürfen. So wirkte sie etwas verloren im Teller. Preiselbeer-Sauce fehlte diesmal gänzlich, dafür wurde Ketchup dazugereicht. Aber die Fachmänner werden nun anmerken, dass zu einem richtigen Wiener Schnitzel sowieso keine Sauce gereicht wird.
Dank dem geschmacklich hervorragenden Schnitzel, gibt es insgesammt eine Knappe 7.
Dritter Tag
Cafe Felderer Stadl in Maurach, Wiener Schnitzel vom Schwein.
Am dritten Tag, welcher uns immernoch mit herrlichem Regen beglückte :-\, kehrten wir über Mittag in ein „Café“ ein.
Das Lokal machte von innen einen Rustikalen aber ansprechenden Eindruck und die Bedienung war freundlich. Weniger erfreulich war leider das Essen. Mein Bruder und seine Schwägerin erhielten, allem Anschein nach, eine Tiefkühl Pizza und auch ich vermute, dass mein Schnitzel aus einer industriellen Produktion stammt und praktisch fix-fertig geliefert wurde.
Die Fleisch-Qualität machte einen unterdurchschnittlichen Eindruck und war auch geschmacklich auf niedrigem Niveau. Der als Beilage gereichte Kartoffelsalat machte jedoch einen soliden Eindruck und verbesserte sicherlich das Gesamtergebnis. Erfreulich war hier die Salatgarnitur als Beilage und die Preiselbeer-Sauce.
Leider reichte es hier, dank Industrie-Pressform-Fleisch, nur für eine 4.
Vierter Tag
Auracher Löchl in Kufstein, Wiener Schnitzel vom Kalb.
Dank etwas besseren Wetters (und weil ich Riedel Gläser kaufen wollte (ja liebe Riedel, ich würde mich über ein Präsent freuen)) machten wir einen Ausflug nach Kufstein.
Nach einer kleinen Stadtbesichtigung fanden wird im Zentrum „Auracher Löchl“, ein Restaurant welches schonmal, zumindest für mich, ein optisches Highlight darstellt. Das ganze Lokal strahlte ein Hauch von mittelalterlichem Bürgertum aus, vielleicht auch nur Bauerntum, aber ich bin da nunmal nicht der Experte, jedenfalls war es schön Rustikal.
Das Schnitzel war gross und relativ dünn (wie es auch sein sollte) und hatte eine wunderbare knusprige Panier, ohne jedoch irgendwo verkohlt zu sein. Dazu habe ich mir Bratkartoffeln als Beilage bestellt, welche eigentlich nicht auf der Karte als offiziele Beilage aufgelistet waren. Eine Preiselbeer-Sauce und Petersilie füllte den Teller etwas aus, etwas Salat oder Gemüse hätte das Gesamtbild noch etwas abgerundet.
Die hervorragende Fleischqualität und Verarbeitung des Schnitzels verdienen die Gesamt-Note 8.
Fünfter Tag
Restaurant Paletti in Jenbach, Wiener Schnitzel vom Landhuhn.
Am fünften Tag ging es mit der Achenseebahn nach Jenbach. Leider scheinen Restaurants in Jenbach eine Rarität zu sein, doch nach etwas Suche stiessen wir auf das „Restaurant Paletti“.
Von innen machte es eher den Eindruck eines Cafés, aber das gelieferte Essen enttäuschte nicht. Bestellt wurde diesmal ein Schnitzel vom Landhuhn. Dazu gab es Pommes, Preiselbeer-Sauce und Salat-Garnitur.
Das Schnitzel war geschmacklick und auch von der Konsistenz vorzüglich. Das Gesamtbild des Tellers war auch sehr ansprechend. Erfreulich auch die eher grosszügige Salat-Garnitur. Das alles ergibt eine gute 7.
Sechster Tag (Abreise)
Gasthof Tafelspitz in Wald am Arlberg, Wiener Schnitzel vom Schwein.
Auf der Rückreise machten wir am Arlberg, kurz nach dem Arlbergpass, im „Gasthof Tafelspitz“ Rast.
Vorneweg wurde ein grosszügiger Salat serviert welcher vorzüglich schmeckte. Als Hauptgang gab es dann Schnitzel vom Schwein, als Beilage eine kleine Gemüse-/Salatgarnitur und Pommes Frittes.
Das Fleisch war von durchschnittlicher Qualität und geschmacklich in Ordnung, aber mehr auch nicht. Die Fritten waren etwas überdurchschnittlich und die Garnitur war auch nett angerichtet.
Dank üppigem und gutem Salat reicht es hier noch knapp für eine 6.
Fazit
Der Testsieger ist also das „Auracher Löchl“, wobei ich hier jedoch noch etwas mehr Garnitur auf den Teller getan hätte. Geschmacklich war dieses Schnitzel jedoch ungeschlagen.
Sechs Tage Schnitzel. Muss einem das nicht langsam zum Hals raus hängen? Vielleicht – mir jedenfalls nicht. Ehrlich gesagt war ich selbst überrascht, dass ich das Schnitzel-Essen so lange durchziehen konnte und ich glaube ich hätte es noch länger durchziehen können, aber abwechslungsreiches Essen ist halt schon schöner und vermutlich auch gesünder.
5 Antworten auf „Schnitzel Challenge“
mmmmh… Gsund…
oh ja… 😉 ok, ich chan’s mir leiste.. oh nei sorry, ich han damit nöd welle säge dass du… äh… äh.. ich muss weg.
Yo Shihan!
Congrats on following the great Mr. Stinson to such detail and giving yourself a challenge, even though I have to say *yuck* to the challenge itself.
Anyways, great work and it’s always good to live the trends^^ (http://www.nytimes.com/2010/04/07/dining/07camera.html)
Best,
random coworker
und im vergleich zu den legendary schnitzels beim schnitzelwirt in uster (brunnentor) ? 🙂
wäre interessant ^
hmm, ich denke das vom Schnitzelwirt in Uster wäre eine sieben oder acht. Denke eher Richtung „8“. War jedesmal sehr lecker und auch sehr nett angerichtet.